„Die Freiheiten, die dann waren, oder auch die Möglichkeiten, das war toll. Wir waren auch überfordert, es war so viel, was sich einfach auch verändert hat“
Die Physikerin Bernadette Kern lebt seit 1984 mit ihrem Mann in Berlin. Vor dem Fall der Mauer engagierte sie sich in der katholischen Kirche, insbesondere im Rahmen der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Trotz dreier kleiner Kinder, das jüngste war 1989 gerade geboren, ergriff sie im Herbst 1989 die Chance, sich politisch einzubringen und die Veränderungen in Ost-Berlin, später im vereinigten Berlin, mitzugestalten. Sie wurde Mitglied des „Runden Tisches“ im Bezirk Friedrichshain für die Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ und im Mai 1990 bei der ersten freien Kommunalwahl in Ost-Berlin Verordnete in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain, später in Friedrichshain-Kreuzberg und in Marzahn-Hellersdorf. Ihr Arbeitgeber, ein Krankenhaus in Görlitz, entließ die Physikerin 1991. Danach arbeitete Bernadette Kern zeitweise in einem EU-Projekt und seit 1998 durchgängig freiberuflich in der Umweltbildung in Schulen. Sie lebt heute in Berlin-Biesdorf und ist immer noch politisch aktiv, insbesondere im Klimaschutz.