„Ich bin ja unendlich glücklich diese Zeit erlebt zu haben, […] es ja wirklich so: man hat ja Geschichte erlebt. [… ] Es ist auch der Punkt, wo mir zum ersten Mal bewusst war, dass ich jetzt nicht in einem Geschichtsbuch lesen muss, sondern ich hab‘s erlebt.“
Der Fotograf Andreas Kämper, 1954 in Ost-Berlin geboren, dokumentierte ab 1989 den Umbruch in der DDR als fotografisches Tagebuch. Eine der Aufnahmen klebte Kämper vergrößert auf die Berliner Mauer. Sein Bild trägt heute den Titel 18. Dezember 1989.
Andreas Kämper im Interview
Kämpers Bild bestand 1990 aus einem vergrößerten Foto, das auf einer Demonstration am 18. Dezember 1989 in Leipzig entstanden war. Die gemalte Version von 2009 wurde ohne Kämpers Einverständnis erstellt und steht trotz seines damaligen Widerspruchs heute unter Denkmalschutz. Auf dem Original ist ein Demonstrant mit DDR-Fahne zu sehen, aus der Hammer und Zirkel herausgeschnitten wurden. Auf dieser Kundgebung riefen DDR-Bürger „Wir sind ein Volk“ anstatt „Wir sind das Volk“ und forderten damit die Vereinigung von DDR und Bundesrepublik.
Andreas Kämper wurde 1954 in Ost-Berlin geboren, wo er auch aufwuchs. Seit 1978 arbeitete er als Bildjournalist. Für sein Foto-Tagebuch über die Friedliche Revolution bis zur Wiedervereinigung dokumentierte Kämper auch die East Side Gallery. Daraus ergab sich die Möglichkeit, selbst ein Bild an der Berliner Mauer zu gestalten. Auch nach der Umbruchszeit blieb Kämper ein Dokumentar der Veränderung. Er arbeitet als freier Fotograf, lebt inzwischen aber in Brandenburg.
Neben dem Bild von Andreas Kämper befand sich eine zweite vergrößerte Kopie eines Fotos von Jens Hübner. Auch dieses Bild wurde 2009 als Gemälde kopiert und nicht originalgetreu wiederhergestellt.