Alexej Taranin ist ein studierter Künstler aus Russland. Sein Bild „Mauern International“ zeigt auf ironische Weise Mauern in mehreren Ländern. Es ist die Überarbeitung seines ursprünglichen Bildes, welches die Paarung eines Hasen und einer Katze zeigte und die damalige Koordinatorin der Galerie, Christine MacLean, als anstößig ablehnte.
Taranins „Mauern International“ wirkt zunächst wie eine Illustration aus einem Kinderbuch. Aus einem Zimmer blickt man gemeinsam mit einem Hasen – Taranins Markenzeichen – durch vier Fenster auf die Moskauer Kreml-Mauer sowie auf die chinesische, die Berliner und eine undefinierte Mauer. Letztere wird mit „everywhere“ verortet und steht für alle physischen Mauern sowie Barrieren in den Köpfen. Taranin kritisierte mit seinem Bild Mauern und unseren Umgang damit auf ironische Weise.
Taranin studierte Kunst an der Hochschule für Technologie in Moskau. Er arbeitete als Buchillustrator und richtete mit anderen Künstlern in einem leerstehenden Haus in Moskau eine Werkstatt ein. Ihre dort produzierten Bilder, die eher ironisch-sarkastische als politische Inhalte hatten, nannten sie PostSozArt. 1990 kam Taranin nach Berlin. Als einer der ersten Künstler malte er ein Bild für die East Side Gallery. 1991 hatte Taranin Ausstellungen in Frankfurt (Main) und Hamburg. Heute lebt und arbeitet er in Moskau als Illustrator für Zeitungen und Webseiten.
