Theodor Tezhik, 1946 in Elektrostal (Russland) geboren, lebt in Prag. 1989 schuf er als erster Russe ein Gemälde an der Berliner Mauer: In „The Big Kremlin’s Wind“ („Großer Kreml-Wind“) fliegt der sowjetische Präsident Gorbatschow in einer Menschenmenge über den Moskauer Kreml. Das Bild thematisiert die Rolle des Kremls bei der Maueröffnung.
Tezhik schuf sein farbenfrohes Werk „The Big Kremlins’s Wind“ in nur zwei Tagen. Ein Sturm verbiegt darin die Türme des Moskauer Kremls und wirbelt Menschen durch die Luft. Eine kopfüber in der Luft hängende Person zeigt den späteren russischen Präsidenten Michail Gorbatschow. Der Spruch „Tempus fugit“ („Die Zeit flieht“) am oberen Mauerrand erinnert an die Rolle des Kremls beim Mauerfall und daran, dass sich politische Verhältnisse schnell ändern können – wie damals in der DDR und zeitgleich in der damaligen Sowjetunion.
Tezhik schloss 1970 sein Studium an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur ab und arbeitete als Szenenbildner für Theater- und Filmproduktionen. Bekannt wurde er durch fantastische Großrequisiten und originelle metaphorische Visualisierungen. Daneben produzierte Tezhik Videoclips für Bands. Als Chefkünstler der Welttheaterolympiade in Moskau sowie Autor und Regisseur eigener Stücke bei Theater-Festivals realisierte er aufsehenerregende Inszenierungen.
