„Die East Side Gallery ist für mich ein wahnsinniger, sauteurer und immer wieder scheiternder Versuch, eine Leiche wiederzubeleben.“
Ursula Wünsch wurde 1946 in Raschau im Erzgebirge geboren. Sie machte Abitur mit Berufsausbildung zur Maurerin und studierte anschließend industrielle Formgestaltung. Ihr Bild „Frieden für Alles“ ist allen Kindern gewidmet und appelliert daran, die Welt zu schätzen und zu erhalten.
Ursula Wünsch im Interview
Ich durfte zu DDR-Zeiten in den Westen fahren zum Arbeiten, weil ich das Geld reingebracht habe. Und ich bin jedes Mal zurückgekommen. Ich wäre nie in diesem Westen geblieben. Das ist für mich überhaupt kein Land!“
In dem Bild „Frieden für Alles“ werden viele verschiedenen Tiere zu einem Fantasiewesen. Wünsch kritisiert damit, dass die Menschheit blind durch die Welt laufe: Die Schlange sieht die Mutter Erde unter ihren Füßen nicht, aber mit der Kraft, den Krallen und der Fantasie der anderen Tiere überlebt sie. Der Schmetterling, dessen zweiter Flügel verbrannt ist, gilt der Erinnerung an Hiroshima. Die Friedenstaube behütet das Kind. Die Blüten auf dem Kopf der Giraffe stehen für die Träume für die Seele. Das Bild zeigt den Aufbruch in eine friedliche Welt, in der alle Kinder ihren Platz haben. Es ist allen Kindern gewidmet und appelliert daran, die Welt zu schätzen und zu erhalten. Das Zitat von Bertolt Brecht ergänzte Wünsch 2009.
Wünsch absolvierte eine kombinierte Ausbildung mit Abitur und Berufsausbildung. Sie wurde Maurerin und studierte Spielmittelgestaltung an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle. Ab 1971 arbeitete sie als national und international erfolgreiche, mehrfach preisgekrönte Formgestalterin für Spielmittel- und Spielobjekte. Nach dem Mauerfall veränderte sich die Nachfrage total: Wünsch baute sich ein neues Arbeitsumfeld auf, ihre Spielobjekte wurden weltweit vertrieben. Sie lebt heute in Berlin.