HPDürhagerundRalfJesse

DermüdeTod

1990
2009

HP Dürhager und Ralf Jesse sprühten an der East Side Gallery das gemeinsame Bild „Der müde Tod“. Als Teil der Künstlergruppe „Tabot Velud“ gestalteten sie 1990 in einer genehmigten Aktion den Kölner U-Bahnhof Appellplatz mit Portraits. Auch für ihr Mauerbild verwendeten sie die Schablonengraffiti-Technik. Bei der Sanierung 2009 wurde das ursprüngliche Motiv stark überarbeitet und erscheint nun viel dunkler.

„Der müde Tod“ von Dürhager und Jesse lenkt den Blick ins Zentrum eines riesigen Spinnennetzes, wo die Silhouette eines Mannes zu erkennen ist. Am rechten Bildrand steht Dagobert Duck, eine Figur am linken Bildrand erinnert an die Stormtrooper aus den „Star Wars“-Filmen. Die Bildkomposition stammt aus dem titelgebenden Film von Fritz Lang. Eine durchlöcherte Deutschlandfahne am rechten Bildrand erinnert an die 1989/90 häufig zu sehenden DDR-Fahnen, aus denen Hammer und Zirkel herausgeschnitten worden waren.

Dürhager arbeitet als Dokumentarfilmer, politischer Bildner und Medienpädagoge. Für den WDR und das Goethe-Institut hat er jugendliche Lebenswelten filmisch dokumentiert und Programmbeiträge erstellt, die Kinder selbstbewusst und gestaltend zeigen. In seinen Workshops zur Medienpraxis reflektiert er Themen wie demokratische Teilhabe und (digitale) Selbstbestimmung. Er lebt in Köln.

Jesse hat als Redakteur für das WDR-Kinderfernsehen neue Programme entwickelt (darunter eine Zeichentrickserie mit Jim Avignon), die Gruppe „Kanak TV“ mitbegründet und als Regisseur gearbeitet (u.a. die Langzeitdokumentation „Die Geduldeten“ (WDR/Arte)). 2010 verantwortete er im Rahmen der „RUHR.2010 - Kulturhauptstadt Europas" die Ausstellung „Blackbox Abschiebung“ mit und über Menschen, die aus Deutschland abgeschoben wurden.

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„Der müde Tod“ ist Teil der Online-Tour: Street Art

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