„Die künstlerische Sprache ist eine unbeschreibliche Sprache, die viele Intellektuelle sogar nicht verstehen.“
Dr. Narendra Kumar Jain, geboren 1937 in Delhi (Indien), ist Yogi, promovierter Kunsthistoriker und Kunstmaler. Seit 1967 lebt er in Berlin und Indien. An der East Side Gallery malte er das Bild „Die sieben Stufen der Erleuchtung“, das in der Version von 2009 indische Mythologie und Weisheiten mit westlichen Religionen und Philosophie verbindet.
Narendra Kumar Jain im Interview
Das Gemälde „Die sieben Stufen der Erleuchtung“ zeigt einen roten Buddha in Meditationshaltung, in dessen Mitte die sieben Energiezentren (Chakren) zu sehen sind. Das Praktizieren von Yoga ermöglicht es nach hinduistischem Glauben, die Stufen der Erleuchtung zu durchschreiten, die ein besseres Sein ohne Leid versprechen. Jain verweist in seinem Mauerbild auf die Weisheiten des Jaina-Lehrmeisters Mahavira und auf Erkenntnisse anderer Religionen. Damit möchte er zum gegenseitigen Verständnis und kulturellen Austausch beitragen.

Jain war seit 1963 Dozent an der Universität in Agra. 1967 kam er für einen einjährigen Studienaufenthalt an der Hochschule der Künste nach West-Berlin und kehrte später für seine Promotion in Kunstgeschichte aus Indien dorthin zurück. Jain war auch als Künstler tätig. 1974 erschuf er das bekannte Berliner Wandgemälde „Weltbaum“ mit Ben Wagin. 1990 malte er sein Bild an der East Side Gallery. Heute arbeitet Jain als Maler und Yogalehrer. Er lebt abwechselnd in Indien und in Berlin, wo er eine Galerie hat.