Die aus Westdeutschland stammende Künstlerin Sabine Krämer-Schramm wohnt in Berlin. Ihr Bild „Peanuts“ malte sie erst 1996 an die Berliner Mauer, sechs Jahre nach den anderen Kunstschaffenden. Es zeigt ein umgedrehtes Logo der Deutschen Bank und kritisiert die Ignoranz der Banken gegenüber den Menschen, die hinter dem von ihnen gehandelten Geld stehen.
Das Bild „Peanuts“ zeigt ein umgedrehtes Logo der Deutschen Bank, auf dem weiße „Manager-Unterhosen“ kleben. Das Bild spielt auf die „Peanuts-Affäre“ der Deutschen Bank 1994 an: Für den damaligen Vorstandssprecher Hilmar Kopper waren offene Handwerkerrechnungen nach der Insolvenz einer Baufirma nicht mehr als „Peanuts“. Da an diesem Geld Existenzen hingen, wurde der Begriff ein Symbol für die Ignoranz der Banken gegenüber kleineren Unternehmen.
Krämer-Schramm studierte am Berliner Lette-Verein Modedesign und absolvierte eine Prüfung zur Schneidermeisterin. Für ihre Modedesigns wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie arbeitet in Berlin als Künstlerin und Fotografin und ist Inhaberin eines Modeateliers. Ihr Bild ist das einzige, das nachträglich an die East Side Gallery kam. Die Künstlerin malte es 1996 auf eine freie Fläche der Mauer, restaurierte es 2000 und malte es 2009 nochmals an dieselbe Stelle.