GeraldKriedner

Götterdämmerung

1990
2009

Gerald Kriedner, geboren 1940 in Maxen, starb 2018 im bayrischen Münnerstadt. Der Lehrer und Kunsterzieher stellte seine Werke international aus. In seinem surrealen Bild „Götterdämmerung“ schweben Seifenblasen über der Berliner Mauer, aus der sich Blut und ein Regenbogen ergießen.

Das surreale Mauerbild „Götterdämmerung“ von Kriedner lässt Raum für Interpretationen. In der ersten Version von 1990 stößt eine Art Anus zahlreiche Seifenblasen aus ­– teils gefüllt mit Gesichtern historischer Persönlichkeiten. Aus der Berliner Mauer am Bildrand strömt Blut. Im Jahr 2009 überarbeite der Künstler sein Bild deutlich. Das Gebilde in der Mitte erinnert hier eher an ein Paar Augen oder Brüste. Hinter der Mauer ist ein tristes Ost-Berlin dargestellt. Ein Regenbogenfluss setzt dem Blutstrom aus der Mauer ein Stück Hoffnung entgegen.

Kriedner absolvierte in der DDR eine handwerkliche sowie eine künstlerische Ausbildung und arbeitete als Lehrer und Kunsterzieher. Später siedelte er in die Bundesrepublik über, wo er unter anderem bei Joseph Beuys Kunst studierte. Ab 1972 stellte er in nationalen und internationalen Galerien aus. Kriedner engagierte sich in nichtstaatlichen Organisationen wie Greenpeace und Attac. Bis 2003 arbeitete er an einer Werkreihe zum Thema Mauern.

Alle Kunstwerke