„Für mich ist die bildende Kunst, speziell bei mir sind es die Malerei und die Bildhauerei, ein Medium oder eine Ebene, wo die Worte aufhören.“
Sabine Kunz wurde 1962 in Zwickau (DDR) geboren. Die studierte Malerin und Holzschneiderin lebt in Halle. Kurz vor ihrem Diplom reichte sie einen Entwurf für die East Side Gallery ein. Ihr Bild „Die Tanzenden“ stellt ihre Freude über die neu gewonnenen Freiheiten durch die Maueröffnung, aber auch Bedrohliches dar.
Sabine Kunz im Interview
In dem Bild „Die Tanzenden“ lösen tanzende oder bewegte Figuren die Mauer friedlich auf. Diese wird ersetzt durch gelbes Sonnenlicht. Die mittige Figur stellt die Künstlerin selbst dar. Die Frauenfigur am rechten Rand hat ein blaues Fähnchen anstelle eines Kopfes. Sie steht für Menschen, die sich manipulieren lassen, opportunistisch handeln und sich vordrängen – für Sabine Kunz eine stets vorhandene Bedrohung. Rückblickend erkennt sie ihre Tochter in einer der weiteren Frauenfiguren, ihre beiden Söhne in den zwei männlichen.
Sabine Kunz arbeitet seit ihrem Kunststudium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle als Malerin und Holzschneiderin. 1990 malte sie ihr Bild „Die Tanzenden“ an die Mauer. Das Bild bedeutet ihr viel, war es doch die erste Möglichkeit, sich in großem Format öffentlich künstlerisch auszudrücken und das Gefühl neu gewonnener Freiheit zu erleben. Kunz‘ großformatige Holzschnitte wurden vielfach ausgestellt.