GerhardLahr

BERLYN

1990
2009

„Ich habe mir durch die lange Zeit der Existenz dieser Mauer abgewöhnt dort überhaupt hinzuschauen, denn wenn man stehen blieb oder anhalten hätte wollen oder müssen, war man verdächtig, irgendeine kriminelle Sache in Vorbereitung zu haben.“

Interview mit Ralf Gründer, 1997

Gerhard Lahr, geboren 1938 in Reichenbach, starb 2012 in Berlin. Er war in der DDR ein bekannter Kinderbuch-Illustrator. In seinem Wandbild „BERLYN“ stellt Lahr die Berliner Mauer der ersten Ausbaustufe mit Stacheldraht in Y-Form dar.

Gerhard Lahr im Interview

Berlyn – Tokyo – New York

Alltag an der Mauer

Eindrücke von der Mauer

Lahrs Wandbild thematisiert die Teilung Berlins. Es zeigt die erste Ausbaustufe der Grenzsicherung mit Stacheldraht als Übersteigschutz auf der Mauer. Er lässt den Zaun zum Y werden und spannt so ein Band der Hoffnung von New York über "BERLYN" nach Tokyo. Nach der Maueröffnung erhielt Lahr den Brief eines Freundes aus Leningrad, der seine Freude über die Maueröffnung ausdrückte. Er klebte den Brief auf sein Mauerbild. Im Zuge der Sanierung ersetzte er den Brief durch eine Zeichnung.

Gerhard Lahr begann nach seiner Schulzeit eine zwei jährigen Lehre als Plakat- und Schriftmaler (Gebrauchswerber) in Reichenbach, dem folgte 1956 bis 1959 sein Studium in Gebrauchsgrafik an der Fachschule für Angewandte Kunst Magdeburg mit dem Abschluss als Diplom-Designer. 1962 begann er ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, das er jedoch abbrach. Seit 1963 lebte er mit seiner Familie freischaffend in Ost-Berlin und wurde ein sehr bekannter Kinderbuch-Illustrator. Nach dem Mauerfall teilte er das Schicksal vieler Ostdeutscher, zunächst seine Arbeit zu verlieren. Als er im Jahr 2010 unvermittelt einen Großauftrag verlor, widmete er sich vor allem freiberuflichen Arbeiten.

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