„West-Berlin war ein Schmelztiegel für alle, die sich angezogen fühlten, viele Verrückte. Jeder konnte ausprobieren was er wollte. Er konnte, er durfte so sein wie er war.“
Andy Weiss, geboren 1958 in Siegen, ist ein Künstler und Sozialpädagoge. Er lebt und arbeitet in Berlin. Sein Bild „Geist-Reise“ spielt auf den Zeitgeist von 1990 an, der von Hoffnungen und Ungewissheiten geprägt war. Es soll an die Zeit der deutsch-deutschen Teilung erinnern, ist aber auch zukunftsgewandt.
Andy Weiss im Interview
Das dreigeteilte Bild „Geist-Reise“ zeigt geometrische und fragmentierte Darstellungen. Diese sollen, wie auch die Symbole Banane und Astronaut, an das zerstückelte Berlin der Teilungszeit erinnern. Die „moderne Nofretete“ in der Bildmitte fliegt direkt auf die Betrachtenden zu. Daneben stehen Zeichen künftiger Zeiten: Zellstrukturen und ein Sonnenuntergang auf einem fernen Planeten. „Geist-Reise“ stellt den Zeitgeist von 1990 dar und blickt hoffnungsvoll, aber auch mit Sorge in die ungewisse Zukunft.
Andy Weiss ist diplomierter Sozialpädagoge und studierter Künstler. 1986 zog er nach West-Berlin, wo er 1990 durch eine Zeitungsannonce zur East Side Gallery kam. Seine Malereien sind inspiriert von zahlreichen Studienreisen und haben vielfältige Stile: mal gegenständlich, mal abstrakt, aber auch farbig oder monochrom. Als Mitbegründer der Künstlerinitiative East Side Gallery engagierte er sich jahrelang für den Erhalt des Denkmals.