„Dass [die East Side Gallery] sich erhält bis heute und immer auch lebendig geblieben ist, und auch für Touristen so ein interessanter Ort ist: Also, so hätte das damals keiner absehen können.“
Karsten Wenzel, 1965 in Ilmenau (DDR) geboren, ist gelernter Schriftsetzer. 1988 zog er nach Ost-Berlin. Nach dem Mauerfall studierte er Malerei in Berlin. Wenzel arbeitet als freischaffender Künstler und Dozent. Mit seinem Bild „Die Beständigkeit der Ignoranz“ kritisiert er die Ignoranz von Herrschenden und uns selbst.
Karsten Wenzel im Interview
Wenzels Bild „Die Beständigkeit der Ignoranz“ zeigt eine schwarze Ziegelmauer vor rauchenden Schloten. Im Kontrast dazu schwebt ein gesichtsloser Mann mit herrschaftlichem Gewand vor der Mauer. Seine Brille und Kopfform lassen ihn als das ehemalige DDR-Staatsoberhaupt Erich Honecker erkennen. Das Gewand ähnelt dem Krönungsmantel des 1790 während der französischen Revolution enthaupteten französischen Königs Ludwig XVI. Wenzels Bild kritisiert die Ignoranz der Herrschenden, aber auch von uns allen.
Wenzel ließ sich zum Schriftsetzer ausbilden. 1988 zog er nach Ost-Berlin, wo er Kinoplakate malte und 1990 die Firma Kinomalerei mitgründete. Ab 1994 studierte er Malerei an der Universität der Künste in Berlin. Als freischaffender Künstler hatte Wenzel zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, arbeitete für Film- und Theaterprojekte. Er unterrichtet an der Jugendkunstschule in Berlin-Pankow.