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DerGrenz-StreifenwirdeinOrtfürneueIdeen

1990
– 2013

Auf den freien Flächen entsteht etwas Neues

In den Jahren von 1990 bis 2010 gab es in Berlin wenig Geld,
aber viele freie Flächen.
Das war auch hier in der Mühlenstraße so.

Hier standen viele leere Fabrik-Hallen.
Dort haben Diskos aufgemacht.
Einige Menschen haben ihren Wohn-Wagen an die Spree gestellt.
Sie haben dort einige Zeit gewohnt.
Später sind die freien Flächen verkauft worden.
Die Diskos und die Wohn-Wagen mussten weg.

Die Strand-Bars an der East Side Gallery mussten im Jahr 2012 zumachen.
Die Strand-Bars an der East Side Gallery mussten im Jahr 2012 zumachen.

Party an einem einsamen Ort

Viele junge Menschen freuten sich nach der Mauer-Öffnung
über die vielen neuen Möglichkeiten.
Sie konnten in andere Länder reisen.

Und viele Dinge waren jetzt möglich und erlaubt.
Sie fühlten sich frei und wollten viele Dinge ausprobieren.
Zu diesem Gefühl passte Techno-Musik.
Diese Musik-Richtung wurde in den 1990er Jahren sehr bekannt.

In einer leeren Fabrik-Halle in der Mühlenstraße
gab es die Disko Ostgut.
Dort konnten die jungen Menschen zu Techno-Musik tanzen.
Im Ostgut war es egal, wie man aussieht.
Oder woher man kommt und wen man liebt.

Später wurde das Grundstück verkauft.
Die Disko musste umziehen.
Heute heißt sie Berghain und ist ganz in der Nähe.

Werbung von der Disko Ostgut.
Werbung von der Disko Ostgut.

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Der Club „Maria am Ost-Bahnhof“ 1998
Der Club „Maria am Ost-Bahnhof“ 1998

Kann die East Side Gallery bleiben?

Eine Firma hat eine neue Schiffs-Anlege-Stelle gebaut. Deshalb wurde das Bild „Masken“ an eine andere Stelle gesetzt.
Eine Firma hat eine neue Schiffs-Anlege-Stelle gebaut. Deshalb wurde das Bild „Masken“ an eine andere Stelle gesetzt.

Es war lange nicht sicher,
ob die East Side Gallery stehen bleiben kann.
Sie ist ein wichtiger Ort zur Erinnerung an die Mauer-Öffnung.
Aber der Platz am Ufer der Spree wurde auch für Häuser gebraucht.

Es gab viele Diskussionen darüber,
was mit der East Side Gallery passieren soll.
Dann wurde entschieden:
Sie bleibt stehen, aber an einigen Stellen werden Lücken gemacht.
Dort, wo neue Häuser einen Weg zur Straße brauchen.

Im Jahr 2009 hat der Stadt-Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain
und das Land Berlin Geld gegeben,
um die East Side Gallery zu reparieren.
Nun kann sie stehen bleiben.

Seit 2018 gehört die East Side Gallery zur Stiftung Berliner Mauer.
Das ist eine Stiftung, die sich um Erinnerungs-Orte
in Berlin kümmert.
Bei allen geht es um die Teilung von Berlin und Deutschland.

Die Beständigkeit der Ignoranz

Karsten Wenzel, Die Beständigkeit der Ignoranz, 2009 © Stiftung Berliner Mauer, Foto: Günther Schaefer

Der Künstler Karsten Wenzel kommt aus Ost-Berlin.
Er hat 1990 ein Bild an der East Side Gallery gemalt.
Darauf sieht man zwei wichtige Herrscher.
Sie haben sich nicht um die Wünsche
von ihrem Volk gekümmert.

Einer von ihnen ist der französische Herrscher Ludwig der 16.
Er lebte vor über 300 Jahren.
Der andere Herrscher auf dem Bild ist Erich Honecker.
Er war der Chef der DDR-Regierung.

Karsten Wenzel zeigt mit seinem Bild,
das es solche Herrscher immer wieder gibt.
Beiden Herrschern auf dem Bild hat das Volk
die Macht weggenommen.
Ludwig der 16. wurde sogar von seinem Volk getötet.

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