Einige Menschen wollten unbedingt raus aus der DDR.
Das Land zu verlassen, war sehr schwierig.
Wer bei einer Flucht erwischt wurde, kam ins Gefängnis.
Einige wurden auf der Flucht verletzt oder sind sogar gestorben.
Trotzdem sind immer wieder Menschen über die Grenze geflüchtet.
Auch hier an der Mühlenstraße.
Bis zum Jahr 1977 haben es hier einige Männer geschafft.
Danach wurde der Grenz-Streifen an der Mühlenstraße
noch sicherer gemacht.
Damit niemand mehr an dieser Stelle flüchten konnte.
Soldaten haben die Grenze an der Mühlenstraße bewacht.
Sie sind im Grenz-Streifen mit Hunden entlang gegangen.
Die Spree haben sie mit Booten kontrolliert.
Und sie haben von Wach-Türmen die Grenze beobachtet.
Oft waren es keine Berufs-Soldaten, sondern Wehr-Pflichtige.
Also junge Männer, die einige Zeit in der Armee sein mussten.
Meistens hatten sie einen ruhigen Dienst.
Aber sie mussten immer sehr aufmerksam sein.
Wenn jemand flüchten wollte,
mussten sie das unbedingt verhindern.
Sie sollten auf die Menschen schießen, die flüchten wollten.
Für viele war das schwer.
Im Jahr 1977 wurde hier an der Mühlenstraße die Mauer
aus neuen Beton-Teilen aufgebaut.
Wichtige Gäste von der Regierung der DDR wurden
durch die Mühlenstraße gefahren.
Das waren zum Beispiel Politiker und Politikerinnen
aus anderen Ländern.
Sie lag auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt-Mitte.
Die Mauer an der Mühlenstraße sollte für die Gäste
sicher und ordentlich aussehen.
Deshalb wurden hier im Jahr 1977 neue Beton-Teile aufgebaut.
Die Mauer sah dann an dieser Stelle ordentlicher aus,
als an anderen Stellen in Berlin.
Der Künstler Thomas Klingenstein kommt aus Ost-Berlin.
Er hat 1990 ein Bild an der East Side Gallery gemalt.
Auf seinem Bild sieht man rechts und links Mauer-Stücke.
Durch eine große Lücke in der Mauer kann man in die Ferne sehen.
Dort sieht man einen hohen Berg vor rotem Himmel.
Vorne steht ein Baum.
Thomas Klingenstein hat den Blick durch die Mauer
auf das Land Japan gemalt.
Dort wollte er als junger Mann unbedingt hinfahren.
Doch er lebte in der DDR, hinter der Mauer.
Er wurde verhaftet, weil er gegen die Regierung der DDR war.
Aus dem Gefängnis wurde er nach West-Deutschland frei gelassen.
Von dort konnte er sich seinen Traum erfüllen und nach Japan reisen.