Die Berliner Mauer ging auch durch den Stadt-Teil Kreuzberg.
Die Menschen in Kreuzberg haben sich mit der Zeit
an die Mauer gewöhnt.
Viele haben am Ufer der Spree ihre freie Zeit verbracht.
Schwimmen war verboten,
da die Spree an dieser Stelle zu Ost-Berlin gehörte.
Wenn jemand ins Wasser gefallen ist,
war es sehr gefährlich.
Denn manche Grenz-Soldaten haben
auf Menschen im Wasser geschossen.
Obwohl es kein Flucht-Versuch war.
Viele haben sich deshalb nicht getraut,
jemandem aus dem Wasser zu helfen.
Deshalb sind in der Spree auch einige Menschen
aus West-Berlin ertrunken.
Im Jahr 1961 wurde die Mauer in Berlin gebaut.
Schon kurz danach hat Udo Düllick versucht,
aus Ost-Berlin zu fliehen.
Er wollte hier in der Nähe durch die Spree schwimmen.
Grenz-Soldaten haben ihn entdeckt und auf ihn geschossen.
Weil er keine Kraft mehr hatte, ist er ertrunken.
Insgesamt sind 7 Männer in diesem Teil der Spree
auf der Flucht ertrunken:
An anderen Stellen in der Nähe sind weitere 6 Menschen
auf der Flucht in der Spree gestorben.
Darunter waren 4 Kinder, die ins Wasser gefallen waren.
An der Spree haben auch Kinder aus Kreuzberg gespielt.
Aber auch für sie war der Fluss eine gefährliche Grenze.
In den 1970er Jahren sind hier 4 Kinder gestorben:
Sie sind ins Wasser gefallen und ertrunken.
Die Menschen am Ufer in West-Berlin
haben sich nicht getraut, ihnen zu helfen.
Sie hatten Angst, dass die Grenz-Soldaten schießen.
Die Grenz-Soldaten haben nicht oder zu spät geholfen.
Damit keine Unfälle mehr passieren,
wurden im Jahr 1976 Zäune aufgebaut.
Und eine Notruf-Säule, um Hilfe zu holen.
Der Künstler Sándor Györffy kommt aus Ungarn.
Er hat 1990 ein Bild an der East Side Gallery gemalt.
Darauf sieht man zwei rote Köpfe von der Seite.
Die roten Dreiecke sind die Nasen.
Die roten Halb-Kreise sind die Münder.
Aus ihren Mündern fliegen gelbe Dreiecke aufeinander zu.
Sie zerstören die schwarze Mauer in der Mitte.
Die Köpfe sollen Menschen aus Ost-Berlin und West-Berlin sein.
Sie zerstören auf dem Bild die Mauer mit ihrer Sprache.