Als die Mauer noch geschlossen war,
konnte fast niemand ihre Rückseite sehen.
Nur die Grenz-Soldaten, die die Mauer bewacht haben.
Die Rückseite war weiß angestrichen.
Nachdem die Mauer geöffnet wurde,
wurde auch die Rückseite bemalt und beschrieben.
Das machten Künstler und junge Menschen, zum Beispiel mit Graffiti.
So entstand die West Side Gallery.
Also die Ausstellung auf der West-Seite.
Sie heißt so, weil sie nach Westen zeigt.
Bis heute gibt es dort immer wieder neues Graffiti zu sehen.
In West-Berlin haben Jugendliche schon Anfang der 1980er Jahre
auf die Mauer gemalt und geschrieben.
In Ost-Berlin war das verboten.
Als die Mauer geöffnet wurde,
haben sich Jugendliche aus beiden Teilen der Stadt
getroffen.
Sie haben Graffiti auf die Mauer gesprüht.
Oder auf Züge, Dächer und Häuser.
Ihre Bilder und Buchstaben zeigen: Ich war hier!
Immer noch wollen manche Menschen eine Botschaft
auf die Mauer schreiben oder malen.
Zum Beispiel ihre Meinung über die Dinge, die in der Welt passieren.
Die East Side Gallery zu bemalen, ist aber verboten.
Sie steht seit 1991 unter Denkmal-Schutz.
Das heißt:
Sie wird so erhalten,
wie sie seit der Reparatur im Jahr 2009 aussieht.
Der Künstler Jay One heißt eigentlich Jacky Ramier.
Er lebt in Paris und ist dort berühmt für seine Graffitis.
Jay One hat auch ein Bild an der East Side Gallery gesprüht.
Auf sein Bild hat er die Namen von einigen
jungen Graffiti-Künstlern und Künstlerinnen
aus Berlin und Europa geschrieben.
Er wollte sie damit unterstützen.
Im Jahr 2009 hat er sein Bild verändert
und einige Namen weggelassen.