1961
1990
2013
Bis 1945 führte hier eine Straße über die 1909 gebaute Brommybrücke nach Kreuzberg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs sprengte die deutsche Wehrmacht die Brücke, um den Vormarsch der sowjetischen Armee aufzuhalten. Ein Brückenfundament ist heute noch in der Spree zu erkennen. Auch Gebäude hatten hier im Uferbereich gestanden. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 lagen sie im Grenzbereich, die meisten wurden bis 1977 abgerissen. Am Ufer und auf der Spree patrouillierten DDR-Grenzsoldaten. Dennoch gelang hier 1979 einem jungen Mann die Flucht: Er sprang von einem Schiff ins Wasser und schwamm ans westliche Ufer.
„Es ist ein Memorial, es ist nicht ersetzbar.“
Wenige Monate nach dem Mauerfall 1989 malten 118 Menschen aus 21 Ländern hier auf die Berliner Mauer. Am 28. September 1990 wurde die East Side Gallery eröffnet. Niemand rechnete damit, dass die bemalte Mauer stehen bleiben würde. Eine Werbeagentur plante sogar, die bemalten Mauersegmente auf eine Welttournee zu schicken und sie anschließend zu verkaufen. Stattdessen stellte das Land Berlin die East Side Gallery im November 1991 unter Denkmalschutz.
„Und da hat man ein Hochhaus hingebaut.“
Direkt am Fluss, mitten in der vereinten Stadt – für die Berliner Stadtplanung lag die East Side Gallery in einem Areal mit hohem Entwicklungspotenzial. Pläne für die heutige Bebauung erstellte der Senat bereits 1992, in den 2000er-Jahren wurden sie beschlossen. Dagegen protestierten Bürgerinitiativen wie East Side Gallery retten! und Mediaspree versenken. Sie erreichten Teilerfolge. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verhinderte, dass an der Spree weitere der bereits geplanten Häuser gebaut wurden. Insgesamt blieb das Denkmal am Originalstandort erhalten, aber vier Kunstwerke wurden versetzt, um Zufahrten zu den Gebäuden einzurichten.
Der Trabi, der ohne einen Kratzer die Mauer durchbricht, symbolisiert die Friedliche Revolution. Er verkörpert für die Künstlerin Birgit Kinder die Macht der Vielen. 1990 äußerte sich in ihrem Bild Test the Best die Freude, den Westen kennenlernen zu können. Den Titel änderte sie 2009 zu Test the Rest. Sie kritisierte damit, dass die East Side Gallery nicht als Gesamtkunstwerk erhalten blieb.