„Ich persönlich sehe diese Zeit mit gemischten Gefühlen. Uns war schnell klar, das wird was für die türkische Community heißen, diese Veränderung, aber es bringt auch gesellschaftlich Veränderungen mit sich.“
Berrin Alpbeks türkische Eltern kamen Anfang der 1970er Jahre nach West-Berlin. Die Kinder blieben in der Türkei, um die Schule zu beenden. Ihre Eltern hatten die Sorge, dass sie als Kinder von „Gastarbeitern“ in Deutschland kein Abitur machen könnten. Berrin Alpbek besuchte ihre Eltern jedes Jahr in den Schulferien und zog erst als junge Frau 1982 zum Studium der Betriebswirtschaftslehre nach West-Berlin. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst in einer Bank. Heute leitet sie ein Projekt zur Berufsorientierung für Migrantinnen. Neben ihrem Beruf engagiert sie sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Türkischen Elternverein Berlin und dem Türkischen Bund Berlin. Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer erinnert sich Berrin Alpbek an die Freude über die Grenzöffnung, aber auch daran, dass das gesellschaftliche Klima sich veränderte und türkisch-deutsche und ostdeutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um Arbeitsplätze konkurrieren mussten.
„Die Ossis, die Wessis, wir Türken … wir hatten das Gefühl, als ob wir uns solidarisieren oder solidarisieren werden. Dem war später nicht mehr so, als es um die Arbeitsplätze ging.“