Zeitzeugin

SanemKleff

„Es dauerte nicht lang, bis das dann auch ganz offen ausgesprochen wurde, skandiert wurde, den Leuten ins Gesicht gesagt wurde, ‚jetzt packt eure Sachen, jetzt sind wir hier, wir brauchen keine Fremdarbeiter‘ – FREMDARBEITER – und das waren die ersten Sachen, wo ich dachte, irgendwas ist schief gelaufen in dieser DDR.“

Sanem Kleff über den Umbruch 1989/90, 2021

Wer ist Sanem Kleff?

Deutsche Einheit?

Rückblick auf die Transformationszeit nach 1990

Wie hat Berlin sich in den letzten dreißig Jahren entwickelt?

Rassistische und xenophobe Gewalt nach dem Mauerfall

Eindrücke aus West-Berlin bis 1989

Wie war Kreuzberg zur Zeit der Mauer?

Wie haben Sie den Mauerfall erlebt?

Folgen des Mauerfalls für West-Berlin

Sanem Kleff wurde in der Türkei geboren. Sie zog als junge Lehrerin nach West-Berlin, wo sie an Kreuzberger Schulen unterrichtete und sich in der Gewerkschaft engagierte. Ihr Ziel war es schon damals, allen Kindern und Jugendlichen einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Den Fall der Mauer und die Vereinigung Berlins erlebte sie in Berlin, wo sie auch heute noch lebt. Sie erinnert daran, wie stark migrantische Berlinerinnen und Berliner im nationalistischen Duktus der Vereinigung ausgegrenzt wurden und wie gefährlich die rassistische Gewalt in den Jahren nach 1990 wurde. Sanem Kleff kritisiert im Rückblick auf 1990 scharf, wie die deutsche Regierung und große Teile der deutschen Gesellschaft sich während des Einigungsprozesses mit der Hoffnung auf ein reibungsloses Zusammenwachsen belogen hätten. Sanem Kleff leitet seit 2000 das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, ein Netzwerk von Schulen im Einsatz für die Menschenwürde.

„Der Großteil schaute mich und Menschen mit Migrationshintergrund so an, als wären sie im Zoo.“

Sanem Kleff, 2021

Weiterführende Informationen:

Netzwerk „Schule ohne Rassismus“: https://www.schule-ohne-rassismus.org/

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen