„Den Kampf für die Freiflächen haben wir verloren. Die sind alle zugebaut worden. Aber es sind sehr, sehr viel mehr Menschen geworden, die in Wagenburgen leben. Jetzt haben wir 12-13 Wagenburgen und sind rund 1.000 Leute, so viele sind wir früher nie gewesen.“
Gerold Kohl wurde 1958 geboren und zog mit 29 Jahren nach West-Berlin. Der gebürtige Aachener studierte Elektrotechnik und Architektur und absolvierte Ausbildungen zum Möbeltischler und Solateur. Gerold Kohl wohnt schon seit seiner Ankunft in Berlin auf Wagenplätzen. Er schätzt die Unabhängigkeit und die Gemeinschaft. Seiner Erinnerung nach fehlte der Wagenburg an der East Side Gallery dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Er sah es auch kritisch, als sie wegen der zunehmenden Kriminalität die Solidarität der anderen Wagenburgen verlor und bei der Räumung durch die Polizei kaum Unterstützung erfuhr. Gerold Kohl engagiert sich seit den 1990er Jahren dafür, dass Wagenburgen in Berlin erhalten bleiben und arbeitet beim Berliner Verein Gesellschaftsspiele e.V.