Zeitzeugen

ErikMahnkopfundDanielKensbock

„Wer sind Erik und Daniel…?“

Freiräume entlang der East Side Gallery: Feiern, Sprayen, Wagenburg

Kindheit an der Mauer in Ost-Berlin

Kindheit an der Mauer in West-Berlin

Freiräume der Jugend

Neues und altes Berlin

Bürostadt oder lebendige Stadt

Lebendige Stadt?

Freiräume nach dem Mauerfall

Aneignung des Freiraums, Aneignung der Stadt

Erinnerungen an den ersten Besuch „drüben“

Die Eroberung der Mauer durch Graffiti

Kreuzberger Image im restlichen West-Berlin

Gangs im Westen, Rechte im Osten

Was ist eigentlich Style Writing?

Motivation für das Sprayen

Hip Hop-Mobil und Jugendförderung

Der 9. November 1989 und danach

Heute: Freiräume in der Stadt?

„Als die Berliner Mauer fiel, war erst einmal alles erlaubt. Und es war ‚unser Berlin‘. Man hatte immer das Gefühl: es ist einfach auch meins.“

Erik Mahnkopf über Zeit ab 1990, 2021

Erik Mahnkopf wurde 1976 in Ost-Berlin geboren. West-Berlin war in seiner kindlichen Vorstellung eine schöne und bunte Welt. Als die Mauer im November 1989 fiel, war er vom anderen Teil der Stadt zunächst enttäuscht, aber die bemalte West-Berliner Mauerseite beeindruckte ihn nachhaltig. Er begann 1990 mit Graffiti und Stylewriting und erlebte diese Zeit als Befreiung von allen Zwängen. Auf die Mauer zu malen, die davor für ihn ausschließlich mit Angst verbunden war, empfand er als Genugtuung. In den 1990er Jahren brachte Erik Manhkopf mit der „Graffiti goes East“-Tour das Graffiti Stylewriting nach Osteuropa, sprühte weltweit von Russland, China bis Indonesien. Seit 2010 malt er großformatige Bilder mit seiner „WENU Crew“ und ist Gründer eine Berliner Agentur, die Fassaden mit Großkunst gestaltet.

Daniel Kensbock beim Sprühen an der West Side Gallery, 1992
Daniel Kensbock beim Sprühen an der West Side Gallery, 1992
Schuhe und Jacke hat er aufbewahrt, 2021
Schuhe und Jacke hat er aufbewahrt, 2021

„Beim Erkunden der Stadt gehörte das einfach dazu: Da ist man überall rein geklettert und hat alles bemalt. Man hat sich diese Orte genommen. Es ging um Räume und um Aneignung.“

Daniel Kensbock, 2021

Daniel Kensbock wurde 1970 in West-Berlin geboren. Er wuchs in der Nähe des heutigen Kreuzberger May-Ayim-Ufers (früher Gröbenufer) auf und blickte alltäglich auf den Grenzstreifen. Oft beobachtete er beim Entenfüttern die Patrouillenboote der Grenztruppen auf der Spree, hatte aber von Ost-Berlin nur eine diffuse Vorstellung. Schon in den 1980er Jahren war er über Breakdance zum Graffiti gekommen und hatte auf die Mauer in Kreuzberg gesprüht. Mit dem Mauerfall eröffneten sich für ihn völlig neue Freiräume. Plötzlich war es möglich, auf die Rückseite der Berliner Mauer zu malen – auch auf die am anderen, Friedrichshainer, Ufer, auf die er immer geschaut hatte. Hier malten Jugendliche aus Ost- und West-Berlin zusammen mit international bekannten Writern und Sprayern an der „West Side Gallery“. Die Szene bekam durch den Mauerfall neue Impulse und das Writing erlebte auch eine Zeitenwende. Daran wirkte Daniel Kensbock maßgeblich mit.

Bild von „Steak“ und „Kobolt" aka „CAF-Crew“ an der West Side Gallery, 1993
Bild von „Steak“ und „Kobolt" aka „CAF-Crew“ an der West Side Gallery, 1993
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen