Zeitzeuge

RalfMarsault

Berlin 1989: Eine Stadt in der Warteschleife

Entdeckung und Erfassung der Wagenburgen

„Wagenburgen“ als parallele Realitäten und deutsches Phänomen

Wie Ralf Marsault die Wagenburg entdeckte

Wem gehört die Stadt?

Die Wagenburg als Bedrohung für sich selbst

“Die Menschen der Wagenburg lebten wie auf einer Insel.”

Ralf Marsault, 2021

Ralf Marsault wurde 1957 in Angers (Frankreich) geboren. In den 1990er-Jahren lebte er gelegentlich in Berlin auf dem Wagenplatz East Side Gallery und später fünfzehn Jahre lang (zwischen 2004 und 2019) durchgehend in der Wagenburg „Kreuzdorf“. Einen ersten Zugang zu den Wagenburgen und den Menschen erhielt Ralf Mausault durch seine Fotografien, obwohl das Fotografieren in Wagenburgen ein Tabu ist. Seine Aufnahmen aber boten den Abgebildeten Raum für Selbstinszenierungen, sie zeigten sich, wie sie gesehen werden sollten. Ralf Marsault faszinierte, wie die Bewohnerinnen und Bewohner ein demokratisches Zusammenleben schaffen wollten, jenseits der Gesellschaft. Ralf Marsault hatte bereits zahlreiche Ausstellungen und Publikationen. Der promovierte Kulturanthropologe lebt in Paris.

In den Wagenburgen lebten die Menschen so wie sie wollten und nutzten auch ausgemusterte Fahrzeuge wie sie wollten, 1997
In den Wagenburgen lebten die Menschen so wie sie wollten und nutzten auch ausgemusterte Fahrzeuge wie sie wollten, 1997
Olga, Wagenburg-Bewohnerin, 1996
Olga, Wagenburg-Bewohnerin, 1996
Ferai und Cris (von links), Wagenburg-Bewohner:innen, 1994
Ferai und Cris (von links), Wagenburg-Bewohner:innen, 1994
Sme, Wagenburg-Bewohner, 1997
Sme, Wagenburg-Bewohner, 1997
Utlander, Wagenburg-Bewohner, 1997
Utlander, Wagenburg-Bewohner, 1997
Die Wagenburg Bewohnerinnen und Bewohner Kiki, Godz, Boile, Cris, Ralf, Ferai, Skalp, Triton und Franky vor ihren Wohnwägen, 1996
Die Wagenburg Bewohnerinnen und Bewohner Kiki, Godz, Boile, Cris, Ralf, Ferai, Skalp, Triton und Franky vor ihren Wohnwägen, 1996


Ralf Marsault gab Wagenburg Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit sich auf seinen Fotos so darzustellen, wie sie gesehen werden wollten.

Buchempfehlung: Ralf Marsault porträtierte in seiner Serie „Fin de Siècle“, eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Fotografen Heino Muller, jugendliche Subkulturen der 1980er und 1990er-Jahre in Berlin, Paris und London: Faintly Falling, Berlin 2020: https://ralfmarsault.org/

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen