“Die Menschen der Wagenburg lebten wie auf einer Insel.”
Ralf Marsault wurde 1957 in Angers (Frankreich) geboren. In den 1990er-Jahren lebte er gelegentlich in Berlin auf dem Wagenplatz East Side Gallery und später fünfzehn Jahre lang (zwischen 2004 und 2019) durchgehend in der Wagenburg „Kreuzdorf“. Einen ersten Zugang zu den Wagenburgen und den Menschen erhielt Ralf Mausault durch seine Fotografien, obwohl das Fotografieren in Wagenburgen ein Tabu ist. Seine Aufnahmen aber boten den Abgebildeten Raum für Selbstinszenierungen, sie zeigten sich, wie sie gesehen werden sollten. Ralf Marsault faszinierte, wie die Bewohnerinnen und Bewohner ein demokratisches Zusammenleben schaffen wollten, jenseits der Gesellschaft. Ralf Marsault hatte bereits zahlreiche Ausstellungen und Publikationen. Der promovierte Kulturanthropologe lebt in Paris.
Ralf Marsault gab Wagenburg Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit sich auf seinen Fotos so darzustellen, wie sie gesehen werden wollten.
Buchempfehlung: Ralf Marsault porträtierte in seiner Serie „Fin de Siècle“, eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Fotografen Heino Muller, jugendliche Subkulturen der 1980er und 1990er-Jahre in Berlin, Paris und London: Faintly Falling, Berlin 2020: https://ralfmarsault.org/