„Gemacht haben wir’s, weil’s geil war. Es war einfach geil. Wir haben was gemacht, wir haben was durchgesetzt, wie habe ich immer gesagt, wir haben unseren Fuß in die Tür gestellt und gedrückt und immer weiter aufgemacht…“
Der in Berlin geborene Dirk Moldt zog als junger Erwachsener nach Friedrichshain. Dort engagierte er sich im Umfeld der Offenen Arbeit und der Kirche von Unten, war Autor und Herausgeber des “mOAning stars”, einer SED-kritischen Samisdat-Publikation. Aus basisdemokratischer Überzeugung und weil er mit seinen Freunden zusammen wohnen wollte, besetzte Moldt 1989 gemeinsam mit anderen ein Haus in Ost-Berlin. Er erinnert sich an die gewalttätigen Übergriffe „rechter Schlägertrupps“ auf die besetzten Häuser und an den Mord an seinem Freund, Silvio Meier, der 1992 von Neonazis erstochen wurde. Aber er denkt im Rückblick auch an die Möglichkeiten, die sich ihm und anderen nach der Maueröffnung boten. Der gelernte Uhrmacher studierte 1996 bis 2002 Geschichtswissenschaft, wurde 2007 promoviert und ist heute Sammlungsleiter des Museums Lichtenberg.
„Das ist ein Befreiungserlebnis, nach wie vor. Wir hätten nichts werden können in der DDR. Aus mir wäre wahrscheinlich ein kleiner frustrierter … vielleicht hätte ich noch mal was studiert, aber das wär nicht so das Ding gewesen - ich hätte nicht werden können, was ich geworden bin, meine Kinder nicht, auch meine Verwandten nicht“
Weiterführende Informationen:
Publikationen und Karikaturen von Dirk Moldt: http://www.dirk-moldt.de
Zeitzeuge Dirk Moldt: https://www.zeitzeugen-portal.de/personen/zeitzeuge/dirk_moldt
Dirk Moldt, Jugendopposition in der DDR: https://www.jugendopposition.de/lexikon/personen/148125/dirk-moldt
Informationen zur „Kirche von unten“ und den Hausbesetzungen: https://besetzensowieso.de/tag/dirk-moldt/